Durchfall bei Hund & Katze
Was steckt dahinter und wann wird es gefährlich?
Wenn Hund oder Katze plötzlich unter Durchfall leiden, sind viele Tierhalter:innen verunsichert. War es nur etwas Falsches zu fressen – oder steckt mehr dahinter? Durchfall kann harmlos verlaufen, aber auch Anzeichen für Parasiten, Infektionen oder chronische Erkrankungen sein.
Wichtig ist: genau beobachten, richtig reagieren – und im Zweifel tierärztlichen Rat einholen.
Ursache & Symptome: Warum bekommen Tiere Durchfall?
Durchfall (medizinisch: Diarrhoe) ist ein Symptom, keine eigenständige Krankheit. Die Ursachen sind vielfältig – vom harmlosen Auslöser bis zur ernsthaften Erkrankung.
- Futterumstellung oder Futterunverträglichkeiten
- Verdorbenes, stark gewürztes oder ungewohntes Futter
- Aufnahme von Fremdkörpern oder Giftstoffen
- Parasiten (insbesondere Giardien oder Wurmbefall)
- Virusinfektionen (z. B. Parvovirose beim Hund, Katzenseuche bei Katzen)
- Bakterielle Infektionen
- Nebenwirkung von Medikamenten
- Stress, z. B. nach Reisen oder Tierarztbesuchen
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Weicher bis wässriger Kot
- Häufiger Kotabsatz, teils mit Schmerzen oder Drang
- Schleimiger, blutiger oder übelriechender Kot
- Begleiterscheinungen wie Erbrechen, Fieber, Mattigkeit oder Appetitverlust

Verlauf & Diagnose: Wann wird Durchfall gefährlich?
Akuter Durchfall dauert in der Regel nur ein bis drei Tage und bessert sich oft bei passender Therapie rasch. Chronischer Durchfall (länger als eine Woche) sollte tierärztlich abgeklärt werden – vor allem bei Gewichtsverlust, Austrocknung oder blutigem Kot.
Besonders kritisch ist Durchfall bei:
- Welpen, älteren oder geschwächten Tieren
- zusätzlichem Erbrechen, hohem Fieber oder stark verändertem Allgemeinbefinden
- deutlicher Austrocknung oder Kreislaufschwäche
Erforderliche Diagnostik ist:
- Allgemeinuntersuchung
- Kotuntersuchung (z. B. auf Parasiten wie Giardien – idealerweise Sammelprobe über 3 Tage)
- Blutuntersuchung oder Ultraschall bei anhaltenden Beschwerden
Therapie: Was hilft gegen Durchfall?
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache sowie Alter und Allgemeinzustand des Tieres.
Mögliche Maßnahmen:
- Schonkost (z. B. gekochtes Hühnchen mit Reis beim Hund, Hüttenkäse, Morosche Karottensuppe)
- Für Katzen: leicht verdauliche, gekochte Fleischmahlzeit ohne Gewürze
- Flüssigkeitszufuhr sicherstellen (ggf. Infusion beim Tierarzt)
- Parasitenbehandlung bei entsprechendem Nachweis
- Probiotika oder Präparate zum Darmaufbau
- Medikamentöse Therapie bei nachgewiesenen Infektionen
- In schweren Fällen: stationäre Betreuung
Wichtig: Hausmittel gegen Durchfall sollten nur nach Rücksprache mit einer Tierarztpraxis angewendet werden – nicht alles ist für Tiere ungefährlich!


Was kann ich selbst tun? Alltagstipps bei Durchfall
- Futterpause für 12–24 Stunden kann bei gesunden, erwachsenen Hunden helfen (nicht bei Katzen!). Danach langsam auf Schonkost umstellen.
- Ausreichend Wasser bereitstellen – bei Bedarf auch leicht gesalzene Brühe oder Elektrolytlösung anbieten.
- Keine Leckerli, Knochen oder fettige Snacks.
- Futter- und Wassernäpfe regelmäßig reinigen.
- Bei Katzen: beobachten, ob Kotabsatz in der Katzentoilette oder daneben erfolgt – das kann Hinweise auf Schmerz oder Stress geben.
Wann sollte ich zum Tierarzt oder zur Tierärztin?
Ein Tierarztbesuch ist unbedingt zu empfehlen, wenn:
- der Durchfall länger als 2–3 Tage anhält
- Blut, Schleim oder starker Geruch im Kot auffallen
- zusätzlich Erbrechen, Fieber oder Apathie auftreten
- es sich um ein Jungtier, älteres oder geschwächtes Tier handelt
- sich der Allgemeinzustand rasch verschlechtert

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